Palurec GmbH

PE-Al-Recycling

gebrauchter Getränkekartons

Nach dem Ablösen der Papierfasern von Getränkekartons fallen in den Papierfabriken Reststoffe aus Kunststoff und Aluminium an. Die Palurec GmbH, gegründet im Dezember 2017, trennt diese und erzeugt daraus marktfähige Sekundärrohstoffe aus HDPE, LDPE und Aluminium. Die Recyclinganlage auf dem Gelände des Chemieparks Knapsack in Hürth bei Köln besitzt in ihrer ersten Ausbauphase eine Kapazität von 18.000 Tonnen pro Jahr und wird Anfang 2021 in Betrieb genommen.


Alleiniger Gesellschafter der Palurec GmbH ist der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) mit Sitz in Berlin. Dem Verband gehören drei Unternehmen an, die etwa 95 % aller in Deutschland verkauften Getränkekartons herstellen: Elopak GmbH (Mannheim), SIG Combibloc GmbH (Linnich) und Tetra Pak GmbH & Co KG. (Hochheim am Main). Diese haben in den Bau der Anlage ca. 8 Millionen Euro investiert und sind seit dem Start des Dualen Systems über die FKN-Tochter ReCarton als Dienstleister der Dualen Systemgesellschaften maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Recycling-Infrastruktur für gebrauchte Getränkekartons beteiligt. 


Das Palurec-Verfahren

  • Zerkleinern

    Das von Papierfabriken in 900-kg-Ballen angelieferte Rejekt wird zunächst zerkleinert und gewaschen. 


    So werden sogenannte Störstoffe, die noch an den Kunststoff-Folien anhaften, entfernt.

  • Aluminium-Trennung

    In einem Hydrozyklon wird Aluminium durch das Zusammenspiel von Flieh- und Strömungskräften abgeschieden.


    Hier wird aktuell noch mit Verwertungspartnern getestet, in welcher Form das Aluminium möglichst hochwertig bis hin zur Folie in den Kreislauf zurückgeführt werden kann.

  • HDPE-Trennung

    Nach einem Trocknungsprozess gelangen die Folien in einen sogenannten Zick-Zack-Sichter. Dieser nutzt die unterschiedlichen Sink-Geschwindigkeiten von PE und HDPE im Luftstrom und trennt so die leichteren von den schwereren Kunststoffen.


    Aus dem HDPE können anschließend Kunststoffrohre oder -behälter hergestellt werden.

  • LDPE-Extrusion und Granulierung

    Bei der Extrusion wird das LDPE unter Hitze zu einer dickflüssigen Masse, die unter Druck durch eine runde Öffnung gepresst wird. Nach dem Abkühlen wird der Kunststoff-Strang in kleine Körner granuliert.


    Aus diesem Granulat entstehen z. B. Spritzgussanwendungen wie Kunststoffboxen.

Sekundär-Rohstoffe made by Palurec


Getränkekarton-Recycling

Seit Anfang der 90er-Jahre werden in Deutschland Getränkekartons gesammelt und in Papierfabriken recycelt. Das ergibt aktuell jährlich etwa 4,5 Milliarden Getränkekartons - statistisch ca. 1,5 kg pro Einwohner. Papierfabriken nutzen die hochwertigen Zellstofffasern und stellen daraus z. B. Wellpappe, Faltschachteln oder Pizzakartons her.


Übrig bleibt dabei ein Gemisch aus Kunststoffen, Aluminium und Störstoffen wie Holz, Metall, Textilfasern und mehr. Letztere haben nichts mit dem Getränkekarton zu tun, sondern sind im Sortierprozess oder der Gelben Tonne an ihm haften geblieben. Bisher wurde der größte Teil davon in der Zementindustrie als Brennstoff genutzt, wo er fossile Brennstoffe sinnvoll ersetzte. Frühere Ansätze, diese Reststoffe zurück in den Kreislauf zu führen, haben sich bislang weder ökologisch noch ökonomisch gerechnet.


Doch mit dem Aufbau der Palurec GmbH gibt es nun einen neuen, anderen Weg. Dank dieser Recyclinganlage werden wertvolle Ressourcen geschont und die Recyclingfähigkeit des Getränkekartons steigt auf deutlich über 90 %.